Zum Auftakt stürzte der Baum um

Zum Auftakt stürzte der Baum um

Höchster Kreisblatt, 21.10.2013

Sulzbacher Kerbe-Gäste kommen mit einem Schrecken davon
Das Stellen des Kerbebaums verlief etwas überraschend: Der 23,05 Meter lange Baum rutschte zur Seite, stürzte auf den Boden und begrub die Symbolfigur der Kerb, den Kerbehannes, unter sich.

Die Strohpuppe Hannes blieb unbeschädigt. Aber der Stuhl, auf dem die Puppe festgemacht war, wurde zertrümmert. Erich Grötsch, Klaus Wittich und Sascha Petry reparierten das. Dann wurde der Hannes mit Verspätung mit Hilfe der Drehleiter der Sodener Feuerwehr an seinen Platz gesetzt. Zum Glück ist beim Absturz des Baumes keiner verletzt worden.
Erich Grötsch, seit Jahrzehnten einer der Initiatoren und Förderer der Kerb, kennt nur einen vergleichbaren Zwischenfall in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Kirchweihfestes: „Ich war noch ein Kind, als kurz nach dem Krieg beim Aufstellen des Kerbebaums an der Einmündung der Oberen Borngasse ein Zugseil gerissen ist und der Baum abstürzte.“

Dem aktuellen Schrecken folgte eine fröhliche Feier mit vielen hundert Gästen, bei der Tradition und Fortschritt aufeinander trafen. An die Tradition erinnerte Pfarrer Paul Schäfer gestern beim Kerbegottesdienst. Auf den Tag genau vor 60 Jahren wurde die katholische Kirche geweiht. Auf alte Bräuche zurückzuführen sind auch die Vereidigung der Kerweborsche und Kerwemädcher sowie der Gickelschlag. Ansonsten präsentiert sich die Kerb zeitgemäß. Die Musikgruppe „Eine Band namens Wanda“ begeisterte am Samstag im Bürgerhaussaal. „Noch 20 Leute mehr, und wir hätten dicht machen müssen“, sagt der Vorsitzende des Kerbevereins, Sebastian Fay.

Schlagkräftige Minis

Gestern beim Frühschoppens schlug die Stunde der Mini-Kerweborsche und Mini-Kerwemädcher bei ihrer großen Schau. 20 Kinder im Alter von sechs Wochen bis zwölf Jahren gehören zu dem Talentschuppen, der von Julia Hecker betreut wird. Sie eroberten mit einer Trommelshow, dem Twist Anabell, dem Gangnam Style, einem Zwergentanz und als Schlümpfe die Herzen der Zuschauer.

Beim Frühschoppen sorgten gestern erneut die „Wölfersheimer Musikanten“ für Stimmung. Von der Tombola konnten etliche Gäste mit einem Gewinn nach Hause gehen: Bürgermeisterin Renate Wolf gewann eine Kutschfahrt durch die Gemeinde, Edith Kranz darf nach der Kerb den Hammel Gallus 18. ihr Eigen nennen, und Erwin Müller wird demnächst der Kerbebaum vor die Haustür gelegt.

Bis nächsten Sonntag, 27. Oktober, wird weiter Kerb gefeiert. Heute, Dienstag, Freitag, Samstag und Sonntag ist täglich ab 14 Uhr der Rummelplatz auf dem Platz an der Linde geöffnet. Am Samstag, 26. Oktober, gibt es ab 20 Uhr die Kerbe-Disco im Bürgerhaus unter dem Motto „80er- und 90er-Jahre“. Passend zum Motto steigt die Kerbeshow.

Am Sonntag, 28. Oktober, um 18 Uhr ist die Hannesverbrennung und Kerbeschluss. Danach tagt ab 19 Uhr das Kerbegericht im Bürgerhaussaal.

(mir)

Kategorie: News