Die Sulzbacher Kerb 1997
Und da war Sie wieder. Das Programm stand, der Aufbau war am Freitag, dem 17.10.97 erledigt worden und es war nun Samstag der 18.10.97 – 5.45 Uhr. Bevor ich aber jetzt in gewohnter Manier, wie unter Kerb 1996, berichte, möchte ich erst ein paar Änderungen bekannt geben:
- 2 Kerweborsche haben uns Anfang des Jahres verlassen – Tschüs Timo und Jens!
- unser Kerwevader – Wilhelm Noll – gab kurz vor der Kerb bekannt, dass er es nicht mehr schafft dieses Jahr wieder unser Kerwevader zu sein.
- Wir haben 6 neue Kerweborsche die bereit sind mit uns durch dick und dünn zu gehen – Herzlich Willkommen :
Matthias Christian – Jan Böse – Torsten Gregori – Sven Goreczka – Torsten Weil & Alexander Stephan - Unser Freund und Kerweborsch 1996 Florian Hellmeier gab bekannt, dass er fast die gesamte Kerbewoche mit der Jugendfeuerwehr in Prag verbringt und somit leider nicht mit dabei sein kann.
Na ja, all diesen Dingen zum Trotz es wurde doch Samstag und die Kerb wollte gehalten werden.
Samstag 18.10.97 Bei mir zu Hause klingelte der Wecker schon um 5.45 Uhr, bei manch anderen schon früher bzw. auch etwas später. Aber alle trafen wir uns um 7.00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus. Stefan und ich waren schon vorgefahren, weil es mit so einem offenem Traktor aus anno Tuback schon etwas länger dauert bis man in Schneidhain ist. Um ca. 7.30 Uhr war es dann soweit. Der Baum war ausgesucht und wir machten uns mit Trummsäge und viel Mut an die Arbeit. Jeder Kerweborsch hatte die Ehre mindestens einmal selbst gesägt zu haben. Und wir hatten natürlich auch Erfolg, der Baum fiel und nach einigen Diskussionen wurde er auch für gut empfunden. Was im Klartext bedeutet : Äste absägen, Kranz schmücken und den Baum da aus dem Wald rausholen und auf den Hänger legen. Gesagt getan, und als wir dann endlich aus dem Wald raus kamen und an der traditionellen Stelle in Schneidhain unser Frühstück zu uns nahmen, merkte man ganz deutlich die Erleichterung unter uns, diesen Teil des Weges geschafft zu haben.
Mit viel Gesang und Äbbelwoi ging es dann durch Schneidhain, Königstein, Neuenhain und Bad Soden bis wir um 12.00 Uhr am Ortseingang Sulzbach ankamen und weitere Vorbereitungen trafen. Der Hannes wurde festgemacht, der Kranz und die Baumkrone geschmückt, der Bembel und der Gallus ( der Hammel ) geholt, unser Fas kam auf den Polterwagen, einige von uns mussten noch Mikrofonproben für den Abend vornehmen, usw. usw.. Als dies alles geschafft war, hatten wir noch ca. eine halbe Stunde Zeit, bis es um 14.30 Uhr zum Umzug durch Sulzbach los ging. Die Telstars saßen wieder auf ihrem Wagen, die Prinzengarde der TSG ( sie nennen sich auch Gardemädels ) war wieder guten Mutes und die Jugendfeuerwehr Sulzbach stand dieses Jahr zum ersten Mal nach langer Zeit wieder mit geschmückten Fahrräder da um mit uns durch den Ort zu fahren.
Und dann ging es endlich los !!!
Punkt 14.30 Uhr marschierten wir über die Limesspange. Der Ort war voll,. überall standen die Sulzbacher auf den Straßen oder schauten aus den Fenstern um uns mit Freude zu begrüßen und um sich selbst darüber zu freuen das es wieder soweit war, es war Kerb in Sulzbach. Wir verteilten ca. 10 Liter Äbbelwoi unterwegs und brauchen 50 Minuten bis wir endlich am Dalles ankamen. Hier wurde der Kranz und der Hannes am Baum befestigt um dann diesen in einem langwierigen Prozess in das dafür vorgesehene Loch zu hieven, so daß er wieder über Sulzbach thronen konnte. Auch dies haben wir geschafft.
Und dann ging’s endlich in die Kerbeschirn. Hier sangen wir die ersten Lider, tranken die ersten Bembel leer und gingen dann alle für 1 1/2 Stunden nach Hause um uns kurz auszuruhen und frisch zu machen. Pünktlich um 18.30 Uhr waren wir alle wieder da und konnten so um 19.00 Uhr in alter Manier einmarschieren, das Kerweborsche – Lied singen und den Tanz eröffnen. Dann ging es zum gemütlichen Teil über. Wir sangen viel, tranken viel und freuten uns selbst daran wie schön es ist ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein. Natürlich wurden auch die ersten Blicke auf die netten Mädels geworfen, die sich dort im Saal bewegten. Aber wie sagte Sven G. so schön :“wisst Ihr wie lang ich die schon kenn, da wird eh nix draus“.
Außerdem hatten wir auch gar keine Zeit, um 21.00 Uhr stand nämlich unser Programmpunkt auf dem Plan : Jochen stimmt die Gäste auf einen Spaziergang durch Sulzbach ein.
Erster Halt war im Rathaus wo wir einer Putzfrau ( Daniel ) und einem hoher Tier ( Torsten W. ) bei der Arbeit ( wir nannten es Modeschau ) zuschauen durften.
Beide kamen perfekt verkleidet auf die Bühne und legten einen kleinen Striptease hin.
Zweiter Halt war der Dalles. Hier standen zwei etwas zurückgebliebene Kerweborsche ( Stefan und Roland ) und diskutierten darüber wie sie eine Loch im Bembel wohl stopfen könnten.Dabei sangen wir das Lied : „Ein Loch ist im Eimer, Karl Otto“ und probierten unser schauspielerisches Talent aus.
Der Dritte und letzte Halt war am Bauhof. Hier hatten sich ein paar Mülltonnen selbständig gemachte und meinten uns ein Ständchen bringen zu müssen ( Torsten R. , Holger , Matthias und Sven G. ).
Alle vier saßen in einer Mülltonne und bewegten sich abwechselnd zum einen Lied das so anfängt : MANAMANA – DÜTÜDÜTTÜTÜ
Nach dem super und nicht zu erwarteten Applaus des Publikums feierten wir noch sehr lange. Einmal das es so gut geklappt hat und natürlich feierten wir auch die Kerb. Zwischen 24.00 und 02.00 Uhr gingen wir dann alle erschöpft, teilweise etwas „erheitert“ aber glücklich und zufrieden nach Hause.
Es ist eben schön ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein !!
Sonntag 19.10.97 Puh, schon wieder aufstehen. Um 9.00 Uhr trafen wir uns nämlich alle wieder vor der Kirche. Und zwar diesmal vor der katholischen Kirche, da wir letztes Jahr beschlossen hatten, die Kirchen jedes Jahr zu wechseln. Und der katholische Gottesdienst fängt leider schon um 9.30 Uhr an. Na ja egal. Punkt halb zehn marschierten wir also ein. Und nach einer kurzen Ansprache von Jochen, in der er uns vorstellte und die Gäste begrüßte, ging der Gottesdienst seinen gewohnten Gang. Leider haben wir es nicht ganz verstanden, warum Herr Pfarrer Schäfer über China predigte. Aber unter uns, und bitte nicht weiter sagen, viel verstanden haben wir mit unseren Köpfen ( Aua ) eh nicht. Zwischendurch ging Alex mal kurz nach Hause, irgendwie hatte er ein kleines Problem mit dem Magen. Die größte Überraschung erlebten wir dann aber vor der Kirche. Dort sang uns der katholische Kirchenchor ein kleines Ständchen. Und irgendwie kam uns die Melodie : Kerweborsch sind lustge Brüder…. doch sehr bekannt vor. An dieser Stelle noch einmal VIELEN DANK ! Nur nächstes mal üben wir vorher den Text – Bitte ironisch verstehen. Es half aber alles nichts, weiter musste es gehen. Und nach einem kurzen Marsch, begleitet von den Wölfersheimer Musikanten, saßen wir doch alle wieder in der Kerbeschirn. Wo auch kurz später die Verlosung und der Gickelschlag stattfanden. Dieses Jahr moderierten diese Programmpunkte Jochen und Roland, wobei es keine großen Veränderungen gab. Beim Gickelschlag führten wir einen kleinen „Wahlkampf“ zwischen Herrn Bürgermeister Uhrig und seinem Herausforderer Herrn Bürgermeisterkandidat Schwabe durch. Und als dritter im Bunde natürlich unser aller Pigus. Gewonnen hat leider keiner. Die einen sollten den Gickel nicht treffen und der andere traf ihn einfach nicht. Obwohl Spaß gemacht hat es allemal. Da wir dieser Jahr mehrere Preise zur Verlosung hatten dauerte diese entsprechen länger. Wir sorgten aber auch für eine kleine Überraschung. Dehn den Baum, den Hammel und einen Fresskorb haben wir als Gutscheine verlost die an Gewinner gegeben wurden die auch tatsächlich da waren. Und die Freude war groß, als wir die Gutscheine öffneten und plötzlich die Familie Opitz den Baum gewonnen hatte, die Familie Wittich den Hammel und die Familie Christian den Fresskorb. Nach der Verlosung – übrigens unsere Glücksfee war diesmal Frau Schuber ( unser aller „Spielkreismama“ ) stieg die Stimmung enorm. Die einen brauchen einen Verdauungsschluck und die anderen mussten den Ärger darüber runter spülen, dass sie nichts gewonnen hatten. Viele Preis mussten wir leider in die Zeitung setzten, da viele Gewinner nicht anwesend waren. Es wurden aber fast alle dann doch noch abgeholt. Nun wie gesagt die Stimmung stiegt und hielt sich auch bis 15.00 Uhr als die Veranstaltung beendet wurde. Wir bauten dann fast alle noch den Saal und die Deko ab, ließen die letzten noch ihren Schoppen trinken und gingen dann teils nach Hause ( Hurra mein Bett ) und teils noch einen Trinken ( wie letztes Jahr = die „Harten“ halt. Aber alle waren wir der Meinung: Es ist schön ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein !!
Montag 20.10.97 Um 19.30 Uhr trafen wir uns nun, zur ersten Kneipentour in diesem Jahr, am Dalles vor unserm Kerwebaum. Erst einmal mussten wir noch verschiedene Dinge aufräumen und wegbringen, die übers Wochenende bei der Familie Wittich lagen. Aber dann ging’s los. Geradewegs marschierten wir „zum Hufeisen“, einer kleinen Kneipe in der Hauptstraße. Hier wurden wir zu unseren ersten zwei Bembel eingeladen, die wir auch nicht lange voll ließen. Nach den ersten Tänzen, Liedern und viel Spaß gingen wir nach ca. eineinhalb Stunden rüber zum Niko, da vielen von uns der Magen knurrte. Bei Niko gab es dann natürlich erst einmal was zu Essen und den nächsten gefüllten Bembel. Allerdings war in diesem Bembel, wie ich später erfahren musste, nicht ausschließlich Äbbelwoi, sondern auch eine Flasche Korn. Dieser und ein klein bis mittelschweres Missverständnis führten dann dazu, das der Abend für manche von uns durch sehr ernste Gespräche und Diskussionen früher beendet war als vorgesehen. Dieses Missverständnis konnten wir aber tags darauf durch eine Abstimmung für immer aus der Welt schaffen. Da ich auch zu dehnen gehörte für die der Abend früh beendet war, erlebt ich leider nur noch das zwei von uns unbedingt zu einem ganz wichtigen Feuerwehreinsatz los rannten und die Kerb Kerb sein ließen. (Wobei wir das erwähnte Missverständnis schon leicht erwähnt hätten). Wie der Abend allerdings weiter verlief kann ich nur aus Erzählungen wiedergeben. Denn das Jan unbedingt sein Essen auf Nikos Treppe hinterlassen musste, dieses auch noch nicht einmal bezahlt hat und das die meisten bis um 2.00 Uhr noch weiter an Ihrem Glas hingen, bzw. die Kerwemädels anmachten bekam ich, wie gesagt, leider nicht mehr mit. An diesem Abend gingen wir mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause, aber alle in der Bestrebung am nächsten Abend wieder alles in Butter zu bringen, so dass wir spätestens 24 Stunden später wieder alle sagen sollten: Es ist immer noch schön ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein !
Dienstag 21.10.97 Um 20.00 Uhr trafen wir uns wieder einmal bei Stefan im Hof. Eigentlich wollten wir an diesem Abend nur Klären wie die Verbrennung am nächsten Sonntag ablaufen sollte und welche Lieder wie dort singen. Aber wie schon unter Montag erwähnt gab es da ein Missverständnis, das geklärt werden musste. Ich möchte an dieser Stelle nur sagen, dass es zu unserer aller Zufriedenheit geklärt wurde und wir alle wieder stolz darauf waren in Sulzbach die Kerb zu feiern. Wie gesagt, wir wussten wieder wie schön es ist ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein !!!!!!
Freitag 24.10.97 Heute führten wir etwas neues ein, was es so zur unserer Zeit noch nicht gegeben hatte. Wir gingen um Punkt 20.00 Uhr, nachdem wir uns am Kerwebaum getroffen hatten, zu Matthias Eltern, die uns eingeladen hatten. Dieser Abend war einer der zwei besten Abende der Kerb 1997. Wir tranken, aßen viele Wurstbrote, sangen, manche machten weiter die Kerwemädels an und hatten ne Menge Spaß. mehr gibt es hierzu eigentlich nicht zu sagen, außer das uns dieser Abend viel Freude bereitet hat und uns wieder zusammen geschweißt hat. Zufrieden und glücklich ( teilweise auch sehr erheitert ) gingen wir zwischen 00.30 – und 3.00 Uhr nach Hause. In freudiger Erwartung auf den nächsten Tag, den da ging es weiter.
Und wieder wussten wir wie schön es ist ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein !
Samstag 25.10.97 Der Tag der Tage. Heute führten wir eine neue Tradition der Sulzbacher Kerweborsche ein. Wir gingen alle zusammen zum Oktoberfest des Sulzbacher Schützenvereins. Um 20.00 Uhr am Baum war auch schon fast eine Tradition. Aber die Gesichter der Leute, des Bürgermeister und erst recht der Schützen als wir einliefen war die Krönung. Erst etwas skeptisch aber im Laufe des Abends immer freudiger. Dem entsprechen kam ich kaum mit dem Bembel nachfüllen nach. Und nach dem geklärt wurde mit wem und wie ich diese Nachfüllaktion durchführen musste ging es nur noch darum wer sie bezahlte. Dafür aber fanden sich so viele Leute, die alle sehr begeistert über unser Erscheinen waren, das ich mit noch drei vollen Bembel hätte nach Hause gehen können. Manche wollten ein Lied von uns hören, wen sie uns einen Bembel ausgaben. KEIN PROBLEM. Manche konnten nicht warten bis wir den Bembel leer hatten und gaben eine Runde Schnaps aus. KEIN – na ja – PROBLEM: insgesamt war es ein verdammt lustiger Abend, der begleitet wurde von Gesprächen mit unser Bürgermeister, mit Diskussionen mit ehemaligen Kerweborsche und und und. Auch die zwei Mann Kapelle – Das Eichwald Duo – war einfach super. Erst recht als einer von Ihnen auf die Idee kam einige von uns in die Versuchung von Schnupftabak zu bringen. Es gelang ihm – Was so eine richtige Kerweborsch ist sagt nie nein – aber die vielen Tränen und Taschentücher waren der Lohn dafür. Wie schon gesagt, die Musik war perfekt. Und noch viel perfekter als sie gegen 00.00 Uhr anfing feinsten Techno zu spielen und fast alle von uns eine Kerwemädel am Arm hatten und Stundenlang getanzt wurde. Na, das wir teilweise auf Tischen standen, uns die Seele aus dem Leid sangen zu Liedern der Zillertaaler Schürzenjäger und zu unseren eigenen, das wir Äbbelwoi vernichteten, egal woher und wie viel muss ich ja nicht erwähnen. Als wir so um 2.00 Uhr nach Hause gingen, wenn auch manche nicht gleich, war es der krönende Abschluss, als uns die Schützen ihren Dank für unser Kommen aussprachen und schon einmal für nächstes Jahr einmal Bembel voll bereitstellen wollten. Nach so einem Abend weiß man es sehr genau:
Es ist immer schön ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein.
Sonntag 26.10.97 Es gibt nichts schlimmeres als zu wissen, dass das Ende naht. Aber was soll man machen. Um 18.00 war unserer Trauergemeinde versammelt, der Hannes lag auf seiner Bahre, die Fackeln war an, es war soweit : Auf zur Beerdigung vom Hannes und somit zum Ende der Kerb 1997. Es war ein wirkliches Trauerspiel, wir heulten uns die Seele aus dem Leib ( ein kleines Lächeln hier und da muss man nicht erwähnen ) und nach einer super „Predigt“ von Kerbepfarrer Erich Grötsch war es dann soweit: der Hannes brannte – die Kerb 1997 war vorbei – wir zogen Halstuch und Schürze aus und waren sehr, sehr deprimiert. Aber es half alles nichts, was ist lässt sich schlecht ändern. Also auf zum „Leichenschmaus“ ins Bürgerhaus. Leider gab es hier ein kleines Problem, was hier nicht weiter erörtert werden soll. Es führt einfach nur dazu, dass wir Kerweborsche unserer Leichenschmaus in der Veranda einnahmen und nach etlichen Äbe… NEIN endlich wieder Bier zufrieden und müde von der letzten Woche nach Hause gingen.Auch wenn manches vorbei ist, weiß man eben doch:
wie schön es ist ein Sulzbacher Kerweborsch zu sein – auch wenn die Kerb vorbei ist.
ist immer ein Sulzbacher Kerweborsch
auch wenn die Kerb vorbei ist.
weiß man, dass man sich auf nächstes Jahr freuen kann.
unserer Kerb beigetragen haben ein herzliches Danke sagen:
Wir zählen auf Euch!
So wie Ihr auf uns und die Sulzbacher Kerb 1998 zählen könnt!
Eure Sulzbacher Kerweborsche 1997
Verfasser dieses Berichts: Roland Grötsch im Winter 97/98