Die Sulzbacher Kerb 1998
Wow, so schnell können 51 Wochen vorbei gehen ! Man glaubt es kaum.
Aber es musste so sein, denn schließlich standen wir alle wieder hier, am Feuerwehrgerätehaus, Punkt 7.00 Uhr und waren zu allen Schandtaten bereit.
Bevor ich aber, wie immer ( siehe Kerb 1996 und Kerb 1997 ) über diese Schandtaten berichten will erst einmal ein paar Änderungen, die sich im Laufe der letzten 51 Wochen ergeben haben.
- 3 Kerweborsche von 1997 haben den Mut verloren oder „besseres“ zu tun. Schade, aber es lässt sich nicht ändern. Tschüs Jan, Alex und Thorsten W.!
- Wie heißt es so schön jedes Ende ist auch ein Anfang.Somit konnten wir dieses Jahr auch wieder drei neue Kerweborsche begrüßen. Herzlich Willkommen: Mike Bader, Lars Gebert und Torsten Lattek.
„Leider“ haben die drei einen kleinen Nachteil, sie kommen nicht direkt aus Sulzbach sondern aus angrenzenden Kommunen die wir noch nicht eingemeindet haben. Aber nach einer kurzen Sitzung unseres „Ältestenrates“ wurde beschlossen wir halten es wie in der Bundesliga ; drei „Ausländer“ ( man verzeihe mir bitte diesen doch oft negativ belegten Ausdruck ) dürfen spielen. - Des weiteren konnten wir uns dieses Jahr das erste mal über weibliche Unterstützung während der Kerb freuen.
Herzlich Willkommen ihr neue Sulzbacher Kerwemädscher:
Pamela, Corinna, Silvia, Kerstin, Nadja, Stefanie, Trixie und Christiane - Unser „abtrünniger“ Kerweborsch Flo gab bekannt, dass er dieses Jahr endlich mal wieder Zeit hat mit uns Kerb zu feiern. Ich sag’s mal mit Gildo : „DANKE!“ Und um sich für sein Fehlen letztes Jahr zu entschuldigen lief er als erster und einziger Sulzbacher Kerweborsch beim jährlich stattfindenden Frankfurt Marathon 42 Kilometer für uns durch Frankfurt.
- Ein neuer Brauch wurde von uns eingeführt. Dieses Jahr besuchten wir vor unserer eigenen Kerb andere Kerbefeiern im Main Taunus Kreis. Um mal zu schauen wie mal dort Kerb feiert und natürlich auch um ein bisschen Werbung für unserer eigene zu machen. Z.B. waren wir in Wallau, Langenhain, Liederbach und Neuenhain um nur ein paar Stationen zu nennen. In Neuenhain konnten wir sogar aus dem Stegreif den 2. Platz beim Geeleriewerennen ( eine Art Seifenkistenrennen ) erreichen.
Aber nun, nachdem der Aufbau und die Organisation im Vorfeld und am Freitag, den 16.10. mit viel Spaß und auch kleinen Meinungsverschiedenheiten erledigt worden waren, soll’s endlich losgehen:
Samstag, 17.10.1998 Wie schon erwähnt Punkt 7.00 Uhr standen wir alle etwas müde aber zu jeder Schandtat bereit im Feuerwehrgerätehaus und wollten endlich einen Baum „erlegen“. Stefan und Martin R. waren mit dem Traktor und dem Hänger für den Baum schon vorgefahren. Matthias holte im Auto noch ein bisschen Schlaf nach bis wir dann endlich in Schneidhain im Wald standen und überlegten welcher es sein sollte. Die Auswahl ging erstaunlich schnell voran, so dass man schon bald das sägende Geräusch der Trummsäge weit durch den Wald hörte. Bald darauf viel auch der Baum. Und er viel optimal, genau dahin wo er hin sollte. Mit großer Freunde wollten wir uns umarmen als wir durch einen kurzen Ruf ernüchtert wurden : „Die Krone ist abgebrochen“. Na eine Kerwebaum ohne Krone ist kein Kerwebaum, also, ob wir wollten oder nicht das selbe Spiel noch einmal.Und da man doch etwas unter Zeitdruck steht, man will ja schließlich pünktlich in Sulzbach sein, ging das ganze nun etwas zügiger. Wieder Trummsäge ansetzen Fällkeil raussägen, Säge umsetzten und durch. Nur leider versagte die Säge immer mehr ihren Dienst, so dass wir beschlossen, ganz untraditionell, auf die Motorsäge umzusteigen.Nun fiel der Baum natürlich schneller. Als er dann lag warteten wir mit Herzklopfen auf das Ergebnis. Und schon wieder: Krone ab. Nun waren wir natürlich etwas deprimiert. So was war noch nie vorgekommen. Zwei Bäume und bei beiden die Krone ab. Alles Jammern nutz aber nix, nächster Baum. Nun viel uns die Auswahl nicht so leicht wie am Anfang. Nachdem wir uns dann aber doch entschieden haben, betteten wir diesen auf Daunen. Natürlich nicht wörtlich, aber wir legten soviel Grünzeug wie wir finden konnten auf die Stellen wo der Baum hinfallen sollte, damit ihm ja nichts mehr passieren konnte. Dann ging’s wieder los.Einige von uns konnten gar nicht hinsehen, ich auch nicht, als Jochen die Motorsäge ansetzte und Fachmännisch den Baum fällte. Dann viel er. Aber nicht gleich, erst einmal blieb er in zwei anderen Bäumen hängen, so dass wir ihn mit Seilen umziehen mussten.Als er endlich lag, große Spannung, alles lief zur Krone und die war – “ Hurra“ – die war endliche dran. Die Erleichterung war natürlich groß. Also wurde schnell der Kranz fertig gebunden, der Baum vorsichtig aus dem Wald auf den Hänger getragen, alles gut festgemacht, aufgeräumt und losmarschiert. So ungefähr zu diesem Zeitpunkt viel von Torsten L. ( einem unserer neuen ) der Satz, der zum Motto unserer Kerb 98 werden sollte. Als wir zwei uns so den Baum auf dem Hänger betrachteten riss er mich kräftig am Ärmel und sagte: “ Weißte Roland, du hast mir ja viel erzählt was so abgeht bei de Kerb, aber das, DAS HAT MIR WIEDER KEINER ERZÄHLT!“. Diesen Spruch hörten wir von nun an sehr oft. Und zwar immer dann wenn Torsten irgend etwas besonders gefiel oder eben nicht. Aber das werdet ihr im folgenden noch lesen. Und dann ging’s endlich raus aus dem Wald in Richtung Frühstück. Mit den ersten Liedern auf den Lippen trafen wir am gewohnten Frühstücksplatz in Schneidhain ein. Hier war schon alles bereit. Und bei heißem Äbbler und Fleisch oder Rindsworscht mit Brötchen stiegt die Stimmung wieder im Nu und bald machten wir nur noch unserer Scherze über unser eigenes Missgeschick. Klaus Wittich mit Frau und Pferdekutsche stieß auch zwischendurch zu uns, um wie schon im letzten Jahr, unseren Zug nach Sulzbach zu begleiten. Nach ca. einer halben Stunde und mit gut gefüllten Mägen ging’s dann los.
Unsere Reiseroute führte uns, wie immer, zu Fuß durch Schneidhain, hoch nach Königstein, durch den Kreisel, Richtung Kelkheim , vorher rechts ab in Richtung Neuenhain und da… Stopp erste Mal eine kurze Pause zum Wasserlassen. Während des Laufens bzw. ich glaube dieses Jahr sind gar nicht so viele gelaufen, sondern haben es sich auf dem Baum gemütlich gemacht, wurde natürlich gesungen und viel gelacht. Nach der Pause ging’s ab durch Neuenhain und Bad Soden bis zur Ortsgrenze Sulzbach. Hier erwarteten uns schon unsere neuen Kerwemädscher mit belegten Brötchen. Die konnten wir auch gut gebrauchen. Die Brötchen meine ich. Da die Zeit aber etwas drängte ging’s sofort weiter. Flo und Holger holten den Gallus ( Hammel ) Stefan den Wagen für die Telstars ( die Band ), dieser wurde noch schnell geschmückt, dann mussten Stefan und ich noch zur Mikroprobe hoch in den Saal , ich holte noch den Bembel um dann gleich wieder hoch zum Baum zu kommen. Dort wurden die Kappen ausgeteilt, die Pferde an den Baum gespannt usw. usw. Es war auf jeden Fall wieder mal viel zu tun. Aber auch das haben wir geschafft und konnten somit um ca. 14.40 Uhr losmarschieren zum Umzug durch Sulzbach.Leider fehlten uns hierzu dieses Jahr die Garde der TSG Sulzbach und die Jugendfeuerwehr, die zwar mit 3 „Mann“ angetreten war, aber nur zu Fuß ohne Fahrräder. So war unsere Zug dann zwar etwas kürzer aber durch die Bereicherung unserer Kerwemädscher mindestens genauso schön. Soviel Besucher wie im letzten Jahr standen zwar auch nicht an den Straßen aber dafür wurden wir am Dalles von einer großen Menschenmenge erwartet.
Punkt 19.00 Uhr waren wir dann alle wieder da. Mit viel Gesang liefen wir in die Kerbeschirn ein, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehr voll besetzt war. Aber das sollte noch kommen. An diesem Abend freuten wir uns besonders darüber, dass auch viele andere Kerbegesellschaften den Weg zu uns gefunden hatten. So wurde der Saal dann auch immer voller und voller.So dass der Saal Punkt 21.00 Uhr zu unserem großen Auftritt randvoll war.
Unser Showprogramm sah dieses Jahr wie folgt aus:
- Jochen war natürlich wieder unser Moderator. Gekonnt wie eh und jäh bereitet er das Publikum auf das Kommende vor. Und er hatte die große Ehre Showstargrößen wie z. B. Karel Gott und Tina Turner anzusagen.Zu Playback und super Lichtshow ( Herzlich Dank noch einmal an unseren Lichtmanager Olaf B. ) kamen als erstes
- Eros Ramazoti ( Martin S. ) und Tina Turner ( Lars mit besonders kurzem Rock) auf die Bühne und trällerten ihr Liedchen.
- Unter viel Applaus konnten wir dann zwei „Go – Go – Girls ( Daniel und Holger ) zu dem Song „Bailando“ begrüßen.Nach diesem Event folgt gleich der nächste.
- Karel Gott ( Mike ) mit seinem Welthit : Biene Maja“.Aber der Karel war nicht allein, er brachte gleich Maja ( Martin R. ) und Willi (Sven G. ) mit, die im Publikum für viel Wirbel sorgten.
- Danach ließen wir die Kirche mal kurz im Dorf und brachten zwei Kerweborsch ( Stefan und Roland – also ich ) auf die Bühne, die zur Melodie von „Frau Rauscher uff de Klappergass“ etwas von „der Käsefraa uff em Dalles“ zum besten gaben.Nun aber folgte der Höhepunkt des Abends.
- Wie sagte Jochen so schön die bekannteste Boygroup der Welt – direkt aus New York = DIE BEMBELBOYS.Diese brachten ein Medley der Hits von Take That.Super untermalt durch Lichteffekte und Nebel.Florian, Sven E., Martin S., Matthias und Torsten L. hatten sich Ihre eigene Choreographie einstudiert und waren fast nicht von den echten „Boys“ zu unterscheiden.
Das Publikum bebte. Unter jeder Menge Applaus und vieler „Zugaberufe“ kamen noch einmal alle Kerweborsche auf die Bühne und beendeten ihr diesjähriges Showprogramm. Aber der Abend ging jetzt erst richtig los.
Glücklich über den großen Erfolg unseres Programms und aufgeheizt durch die super Stimmung im Saal, die unsere Band „die Telstars“ wunderbar aufgriff und fortführte, sagen, tanzten, tranken und feierten wir ausgelassen bis in die Nacht. Zwischendurch konnte sich Torsten, wenn er sich den Saal und das Treiben darin so anschaute, die Bemerkung nicht verkneifen, dass ihm das mal wieder keiner erzählt hätte. Natürlich leerten wir auch ziemlich viel Bembel während dieser Zeit. So dass wir glücklich und zufrieden, auch ein bisschen müde, so zwischen 1.00 und 3.00 Uhr nach Hause gingen.Wieder einmal hatte sich gezeigt, daß es die Sulzbacher nicht verlernt hatten ausgelassen Kerb zu feiern, und das, und das hatte ihnen mal wieder keiner erzählt.
Sonntag, 18.10. 1998 Man waren wir müde. Als wir uns kurz vor 10.00 Uhr an diesem Tag vor der ev. Kirche trafen.Lars sogar so sehr, dass er vergaß ein weißes Hemd anzuziehen. Dies konnte er sich zum Glück aber noch besorgen.Ich so sehr, dass ich den Bembel vor der Kirche vergaß (zum Glück konnte Corinna ihn noch schnell holen).Punkt 10.00 Uhr liefen wir in die Kirche ein. Wie jedes Jahr beteiligten wir uns wieder aktiv an der Gestaltung des Gottesdiensts. Prädikantin Christel Deckert hatte sich für dieses Jahr allerdings etwas besonderes einfallen lassen. Sie hielt die Predigt auf gut hessisch. Was bei den Besuchern gut ankam.Nach dem Gottesdienst wurden wir von den „Wölfersheimer Musikanten“ mit Blassmusik am Platz an der Linde begrüßt.Nach einem kurzen Pressetermin ging es dann endlich hoch in die Kerbeschirn. Auch die Wölfersheimer Musikanten verstanden es super die Stimmung vom Vorabend wieder aufzugreifen und brachten uns wieder dazu ausgelassen zu feiern. Florian dufte dieses Jahr erstmalig die Verlosung und den Gickelschlag moderieren (und zwar so gut, dass er das jetzt jedes Jahr machen darf).Dazu ist zu erwähnen, dass wir die Regel des Gickelschlags etwas verändert haben, so dass es keinen Verliere, sondern nur noch gut gelaunte Gewinner gab. Der Gewinner unseres Gallus freute sich so sehr darüber, dass er unseren Hammel gewonnen hatte, dass er lauthals aufschrie und sich mit ein paar vielen Schoppen bei uns bedankte. Aber wie das so ist – alles hat ein Ende.
Oder doch nicht ? Als wir jedenfalls so gegen 15.30 Uhr anfingen den Saal abzuschmücken und ca. eine Stunde später damit fertig waren, stand immer noch eine große Clique am Tresen und feierte unbeeindruckt weiter. Wir Kerweborsche und Mädscher trafen uns nach dem Abbau alle noch mal im Bürgerhaus – Restaurant, dass dieses Jahr erstmalig nach der Kerb geöffnet hatte. Eigentlich wollten wir nur schnell was Essen. Aus diesem Essen wurde aber einen ausgelassen Party mit der eben erwähnten Clique über deren Verlauf ich mich hier nicht auslassen möchte (Wer’s erleben will sollte Kerweborsch oder Mädsche werden). Die Party war auf jeden Fall so ausgelassen wie noch nie. Und als wir uns vom Bürgerhaus verabschiedeten gingen einige von uns noch super gut gelaunt zum Niko ins Braustüperl um dort den Abend ausklingen zu lassen. Und wieder einmal kam Torsten zu mir: „Und das, Roland, und das hat mir wieder einmal auch keiner erzählt“.Montag, 19.10.1998 Ein Glück für die die heute Urlaub hatten. Die waren nämlich so richtig gut ausgeschlafen, als wir uns um 20.00 Uhr vor dem Restaurant „König Artus“ trafen um dort unsere diesjährige Kneipentour zu beginnen. Was soll ich sagen, eigentlich war’s wir immer. In einer guten halben Stunde hatten wir hier so ca. 12 Liter Äppler „geschluckt und liefen guter Dinge „Zum Hufeisen“. der nächsten Station unserer „Reise“. Und es ging Weiter wie es aufgehört hatte : Bembel voll – Bembel leer. Zwischendurch könnten wir uns was zu Essen und siedelten dann über zum Braustüperl zu unserm Freund Niko. Hier ging der Abend zu Ende wir er angefangen hatte. Mit der kleinen Ausnahme, dass wir diesmal nicht nur Setaki tanzten, sondern dass auch die Bembelboys ihr Programm zum besten gaben. Spät am Abend schaute ich Torsten an und ich wusste schon was er sagen wollte: Und das hat ihm wieder keiner erzählt.
Mittwoch, 21.10.1998 Heute trafen wir uns beim Jochen im Lager ( wo wir auch unsere Vorbereitungen für die Kerb getroffen hatten ) um noch einmal den Ablauf der Beerdigung (große Dinge werfen ihre Schatten voraus) besprachen und unser „Trauerlied“ probten. Da wir alle ziemlich fertig von den Strapazen der letzten Tage waren (auch ein Kerweborsch oder Mädsche ist nur ein Mensch) beschlossen wir den Abend damit zu verbringen uns das Video unseres Showprogramms anzuschauen und noch kurz beim Niko etwas ruhig zu essen und zu trinken.Auch Torsten war ziemlich fertig, denn das hatte im natürlich auch wieder keiner erzählt.
Freitag, 23.10.1998 Wie letztes Jahr waren wir auch an diesem Freitag bei Matthias Eltern eingeladen (Traditionen müssen nicht unbedingt alt sein, man kann sie auch selbst einführen !). Und es sollte wieder so richtig lustig werden. Punkt Acht waren wir alle da. Wie immer auch unserer Kerwemädcher. Und dann gings es auch schon los. Erst einmal ein paar viele Worschtebrote zum stärken und dann Bemeblweise – na was wohl ? Äbbler natürlich. Und dieser Äbbler verfehlte seine Wirkung nicht. Schließlich war er auch von Familie Wittich und die lassen in Ihre Fässer nicht nur „Apfelsaft“ sondern auch immer mal wieder ein kleines Schüsschen Korn fließen. Wie gesagt er verfehlte seine Wirkung nicht. Schnell wurde gesungen, gelacht und ausgiebig gefeiert. Ein kleiner Flirt hier und da und ernste Diskussionen gehörten auch dazu. Es war ein rund um gelungener Abend, den einige von uns noch auf einer anderen Party verlängerten. Darüber möchte ich mich hier aber nicht auslassen, das fällt unter „der Genießer schweigt“. Und diesem darf ich sagen: Das hab ich euch jetzt nicht erzählt.
Samstag 24.10.1998 Wer schon alles über die Kerb 1997 gelesen hat, der müsste wissen was jetzt kommt. Ganz klar, dieser Abend war für den Schützenverein reserviert, der wie im letzten Jahr sein Oktoberfest auf diesen Samstag in der Kerb gelegt hatte (Womit wir schon wieder bei Traditionen wären). Nach dem was wir 97 dort erlebt hatten, war die Vorfreude auf diesen Abend natürlich groß. Aufgekratzt und gut drauf trafen wir uns am Kerwebaum und marschierten Richtung Schützenhaus. Verstärkt durch ein paar Kerwemädscher aus Langehain. Leider waren wir etwas enttäuscht als wir mit unserem Lied auf den Lippen im Schützenhaus einliefen. So viel los wie im letzten Jahr war da diesmal irgendwie nicht. Etwas verwundert bestellten wir erstmal was zu essen und harten der Dinge die da kommen sollten. Doch leider kam nicht so sehr viel. Aber was echte Kerweborsche sind, dehnen macht so was nichts aus. Wo keine Stimmung ist, da wird halt welche gemacht. Und wenn die anderen nicht mitmachen, dann machen wir die Stimmung halt für uns selbst. Und genauso war’s. Wir fingen erst einmal mit Singen an, lieferten uns eine kleine „Singschlacht mit den Langhainern und wechselten dann an die Bar. Hier ging’s dann so richtig los. Wir lachten, fingen an zu tanzen und leerten immer wieder unseren Bembel. Ein paar handfeste Flirts zwischen Sulzbachern und Langenhainer gab es auch und somit war der Abend, zwar nicht ganz so erfolgreich wie ein Jahr zuvor, aber dennoch sehr lustig (Vor allem für die die sich das ganze eher „nüchtern“ betrachten konnten). Mein Freund Torsten musste allerdings, ebenso wie Flo, schon recht früh nach Hause. Flo, weil er uns Tags darauf beim Frankfurt Marathon vertreten wollte und Torsten, weil …eh stop…das bleibt unter uns. Auf jeden Fall konnte er an diesem Abend gar nicht seinen Spruch los werden, weil er viel zu beschäftigt war – hi,hi. Das machte aber gar nichts. Wir, die wir noch länger blieben (wer will schon früh gehen, wenn er weiß, dass tags darauf alles vorbei ist ?) hatten genug Grund seinen Spruch noch öfter von uns zu geben.So dass es an diesem Abend gleich mehrere duzende Mal hieß : Und das, das hat ihm wider keiner erzählt.
Sonntag, 25.10.1998 Ja, ja, so schnell geht’s. Kaum sind 51 Wochen rum, ist auch schon die 52zigste rum. es hieß so langsam Abschied nehmen. Die Kerb ging zu Ende. Nachdem wir Nachmittags den Hannes vom Baum geholt hatten ( mit Unterstützung der Feuerwehr Schwalbach ) ging’s um 18.00 Uhr im Feuerwehrgerätehaus los zum „Trauerumzug“ durch Sulzbach. Wieder hatten viele Sulzbacher den Weg zu uns gefunden, und begleiteten uns unter Tränen durch den Ort. Und was haben wir geweint. Wir hatten ja auch allen Grund dazu. Es war vorbei, die Kerb war wieder einmal viel zu schnell am Ende angelangt.Am Dalles weinten bzw. flennten wir noch weiter. Kerbe- „Pfarrer“ Erich Grötsch verlas seine „Predigt“ und wir sangen unser „Trauerlied“ und dann brannte er, der Hannes brannte, wir sogen unsere Schürzen, Mützen und Tücher aus, die Fahne wurde eingerollt, der Gallus in den Stall gebracht und der Bembel gespült. Traurig aber doch glücklich über unserer Leistung in der letzten Woche, trafen wir uns mit noch vielen anderen Sulzbachern zum „Trauerschmaus“ in Bürgerhaus. Hier gab uns Bürgermeister Uhrig eine Rund Bier aus (Ja Bier, jetzt durften und wollten wir auch wieder) und lobte uns vor all den Gästen. Alleinunterhalter Michael Schall gab dem Abend mit seiner Musik noch einen schönen Rahmen, so dass wir spät am Abend zufrieden nach Hause gingen.Aber nicht ohne noch einmal im Chor unser Motte der Kerb loszuwerden: Und das, das hat ihm, uns und euch wieder einmal keiner erzählt.
Danke all dehnen, die uns geholfen und unterstützt
haben diese Kerb überhaupt feiern zu können.
Danke all dehnen, für die genau das selbstverständlich ist.
Danke all dehnen, die Zeit und Geld geopfert haben um uns zu helfen.
Und nicht zu letzt: Danke all dehnen die mitgeholfen haben
die Sulzbacher Kerb wieder zu dem zu machen,was sie Heute wieder ist:
Wie schon einmal irgendwo anders gesagt: mit uns müßt Ihr immer rechnen.
Eure Sulzbacher Kerweborsche 1998
Verfasser dieses Berichts: Roland Grötsch im Winter 98/99